Familie geht den Thais über alles und man sagt, dass ein Thai immer wieder in seinen Geburtsort zurückkehren wird, auch wenn er noch so lange in der Fremde war. Sollte ich mir Gedanken machen?:)
Was eine thailändische Mutter sagt, das ist Gesetz und die Mutter kommt für eine Thailänderin IMMER vor dem Ehemann, wer etwas anderes denkt, der ist naiv oder geht an der Wirklichkeit vorbei. Selbst das Wort des Vaters hat in Thailand nicht den gleichen Stellenwert wir das der "Mae" (der Mutter)
Kinder, die sich gegen die Eltern wenden, werden im nächsten Leben dafür bestraft (so der Glaube)
Altersheime sind in Thailand gänzlich unbekannt. Aus gutem Grund. Die Familie kümmert sich bis zum Lebensende um die Eltern und das funktioniert - seltsam - immer.
Thais sind Profis im Improvisieren und so findet sich immer jemand, der dem kranken Elternteil das Essen bringt oder sonstige sanitäre Tätigkeiten (auf Einzelheiten möchte ich jetzt nicht eingehen) erledigt. Ist aber auch kein Wunder. Im Isaan hat eine Durchschnittsfamilie mindestens 6 Köpfe.
Kinder gelten in Thailand als "na rak", was soviel wie liebenswert bedeudet. Wenn du dich als jemand outest, der keine Kinder mag oder keine Kinder bekommen möchte, dann hast du es dir mit deinem thailändischen Gegenüber ziemlich versch....en, wenn du weißt, was ich meine.
In thailändischen Familien sprechen sich die Mitglieder je nach Rangordnung des/der Erst- oder Zweitgeborenenen respektvoll mit "großer Bruder" oder "große Schwester" an und den Anordnungen der "Großen" hat man zu folgen.
Mächen und Jungen in Thailand gleichermaßen werden bereits in jungen Jahren zur Feld- oder Hausarbeit "herangenommen" und die Betreffenden sehen das als eine Selbstverständlichkeit an.
Ein Auszug aus dem Elternhaus (außer bei Hochzeit) gilt als Respektlosigkeit Vater und Mutter gegenüber.
Die Verbindung zu Mutter und Vater ist für die Ewigkeit, wogegen der Ehepartner schon mal schnell verlassen werden kann. Ich rede hier von reinen Thai-Thai-Ehen.
In unserem Bekanntenkreis Thai-Deutscher Partnerschaften kenne ich nur einen einzigen Fall, der so gelagert ist.
Da eine Thaiehe in vielen Fällen nicht offiziell registriert ist, kann die Dunkelziffer der Paare, die getrennt leben, nur geschätzt werden, soll aber in die Millionenhöhe gehen. Du darfst nicht vergessen, dass der Thai-Mann als solcher ein Macho vor dem Herrn ist und eine Ehefrau, die die 30er Grenze mal überschritten hat, gilt als alt.
Auch, wenn der Mann vielleicht keine neue Gattin finden sollte, so zieht er die Mädchen des horizontalen Gewerbes der eigenen Frau oft vor. Da braucht es nicht zu wundern, dass noch vor wenigen Jahren die AIDS-Rate in Thailand zu den höchsten der Welt gehörte - leider. Durch gezielte Aufklärungskampagnen wurde das Dilemma aber ziemlich reduziert. Das gehört irgendwie auch zum Thema Familie und ich wollte auf diese Anmerkung auch nicht verzichten.